Die Zeit der Kommandantur des "Bierbrauers und Magistrats Raths" (und später auch Bürgermeister) Aloys Zengel darf als die große Zeit der FF Wörth bezeichnet werden.
Die Persönlichkeit Zengels einerseits und der Zeitgeist andererseits haben zu einem Aufschwung der Wehr geführt. Es war die Zeit der politischen und militärischen "Vorbereitung" des 1. Weltkrieges, eine Zeit, in der Uniformen hoch im Kurs standen.
Der Unteroffizier oder der Schutzmann mit seiner Pickelhaube wurde wie ein kleiner Herrgott verehrt.

Bereits vor dem "Regierungsantritt" Zengels (1898) stellte die FF das "Ersuchen" um Neuanschaffung von 15 Stück neuer Monturen an die Stadt:

"Da dieses jedoch ein großes Bedürfniß für das Feuerwehrinstitut ist, indem schon sehr viele junge Männer sich bei der freiwilligen Feuerwehr anmeldeten konnten aber leider wegen Mangel an brauchbaren Monturen nicht aufgenommen werden."

Dieser Zulauf neuer Mitglieder schien unter Zengel anzuhalten oder sich noch zu verstärken.
1899 ersucht der Kommandant um die Anschaffung von 50 neuen Helmen:

"Die z. Zt. im Gebrauch befindlichen Helme sind größtentheils unbrauchbar, und fahst unansehlich, haben ein vorsündflutliches Ansehen und sind ehemals ausrangierte Militärhelme gewesen."

1903 wurden 60 neue Feuerwehrjoppen angeschafft.

Im Juni 1900 wurde die 25 Jahrfeier der Gründung der FF, die im November 1899 fällig gewesen wäre, nachgefeiert. Die Stadt stiftete das Holz, um Tische und Bänke zimmern zu können, sowie das "Laubwerk". Die musikalische Unterhaltung übernahm die hiesige Musikkapelle; der Gastwirt Diem war verantwortlich für Bierausschank ( pro Liter -,25) Metzgerei und "Brotverkauf".

Die Vorführung einer neuen Feuerwehrleiter am 23. Juli 1911, nachmittags um 14.30 Uhr wird zu einer wahren Heerschau der Wörther Wehr und zugleich zu einem Fest für die ganze Gemeinde. Ein Beweis für die Attraktivität und Beliebtheit der Feuerwehr in dieser Zeit. Nachdem die neue Leiter in Gegenwart des Stadtmagistrats, der Gemeinderäte und des Bezirksvertreters Deckelmann aus Obernburg ausprobiert worden war ( "alle Vorführungen gelangen auf das Beste" ), hielt der Kommandant eine kernige Ansprache.
Darauf marschierte die ganze Korona mit Musikbegleitung in den Garten der Brauerei Zengel (die selbstverständlich unter dem neuen Kommandanten zum Vereinslokal avanciert war), "woselbst Gartenconcert abgehalten wurde. Die Beteiligung der Geamtgemeinde war sehr groß und zeigte ein angenehmes allgemeines Interesse".