Der 1. Weltkrieg beendete die große Zeit der Feuerwehr. Fünfzehn Wehrmänner aus Wörth wurden eingezogen, sodaß Schwierigkeiten mit der Besetzung der einzelnen Löschzüge entstanden. Der Feuerwehrmann August Arnheiter war am
30. Januar 1915 in Nordfrankreich "im Felde der ehre gefallen". Im Frühjahr 1915 ist gar das Vereinslokal mit verwundeten und
erkrankten "Kriegern" belegt.

Das Symbol des 1. Weltkrieges ist nicht irgendeine glänzende Persönlichkeit geworden, sondern der "Unbekannte Soldat".
Zogen die Rekruten 1914 unter Jubelrufen mit glänzenden Pickelhauben gegen den Feind, so hat man sehr bald im Stellungskrieg Nordfrankreich die Helmzier mit grauem Tarnzeug verdeckt: Ein symbolischer Vorgang, der die veränderte Bedeutung des Militärs, der Uniform und auch die gewandelte Einstellung zum Staat wiedergibt.

Der neue Kommandant Michael Sührer (1921 - 1929) formuliert das infolge des Weltkriegschocks geschwundene Interesse auch an der Feuerwehr mit folgenden Worten:

"Durch den unheilvollen Krieg ließ . . . das Interesse an der Feuerwehr wenn auch zu unrecht bedenklich nach."

Er appelierte deshalb in einer öffentlichen Versammlung auf dem Rathaus am 21.3.1921 an das "Ehrgefühl der ganzen Einwohnerschaft" und warb für die FF. Eine weitere Maßnahme ergriff der neue Kommandant, um die Schlagkraft der Feuerwehr zu erhöhen.
In einer Eingabe an den Stadtrat vertritt er die Meinung,

"daß diejenigen Hausbesitzer welche der freiwilligen Feuerwehr, obgleich sie in der Lage sind, dieselbe durch Beitritt selbst oder vorhandener Familienmitglieder nicht unterstützen durch irgendeine Maßregel vielleicht durch eine Zahlung zur Erhaltung der Feuerwehrgeräte und Vereinskasse gezwungen werden."

Sührer greift in seiner Argumentation also auf den traditionellen Grundsatz zurück, daß jeder Hausbesitzer verpflichtet ist, sich für die Feuerwehr einzusetzen. Da dieses Prinzip im 20. Jahrhundert nicht mehr so zu realisieren ist, daß jeder persönlich seinen Dienst
leistet, bietet sich ein Ausweg an: eine Geldabgabe tritt an die Stelle des persönlichen Engagements.

Am 15. Januar 1922 wird deshalb eine Haussammlung bei den Hausbesitzern durchgeführt (Ergebnis 522,- Mark).
Die Feuerschutzabgabe wird diskutiert.
Der Stadtrat lehnt den Antrag auf Erhebung dieser Abgabe zwar ab, ist jedoch bereit, an die FF einen jährlichen Zuschuß aus der Stadtkasse zu zahlen.